Mit Red Dead Redemption 2 kehrt Rockstar Games nach acht Jahren in den Wilden Westen zurück und liefert dabei das vermutlich ambitionierteste Open-World-Projekt aller Zeiten ab. Als Prequel zum gefeierten Red Dead Redemption aus dem Jahr 2010 führt uns das neue Werk in das Jahr 1899, eine Zeit des Umbruchs, in der die Ära der Gesetzlosen langsam zu Ende geht. Nach den gewaltigen Erfolgen von Grand Theft Auto V und GTA Online waren die Erwartungen an Rockstars neustes Werk astronomisch hoch. Kann Red Dead Redemption 2 diese erfüllen? Die Antwort ist ein klares Ja – allerdings mit einigen wichtigen Einschränkungen, die wir in diesem ausführlichen Test beleuchten werden.
Das Spiel erschien ursprünglich 2018 für PlayStation 4 und Xbox One, bevor es 2019 auch für PC veröffentlicht wurde. Die PC-Version bietet verbesserte Grafik mit 4K-Auflösung und höheren Frameraten. Nach acht Jahren Entwicklungszeit bei Rockstar North, Rockstar San Diego und weiteren Studios der Rockstar-Familie ist das Ergebnis ein Spiel, das sowohl technisch als auch inhaltlich neue Maßstäbe setzt, dabei aber durchaus polarisiert.
Story: Eine Ballade vom Ende einer Ära
Red Dead Redemption 2 erzählt die Geschichte von Arthur Morgan, einem loyalen Mitglied der Van der Linde-Gang unter der Führung des charismatischen Dutch van der Linde. Im Jahr 1899 ist die Zeit der großen Banden eigentlich vorbei – Eisenbahnen durchziehen das Land, Städte wachsen, und die Zivilisation macht den letzten freien Männern des Westens das Leben schwer. Nach einem verpfuschten Raubzug in der Kleinstadt Blackwater ist die Gang auf der Flucht und muss ums Überleben kämpfen.
Was zunächst wie eine klassische Räubergeschichte anmutet, entwickelt sich zu einer vielschichtigen Charakterstudie über Loyalität, Moral und den Preis der Freiheit. Arthur Morgan ist dabei einer der komplexesten Protagonisten der Videospielgeschichte – gespielt von Roger Clark, der eine außergewöhnliche Motion-Capture-Performance hinlegt, die mehrere Auszeichnungen gewann. Jedes Mitglied der Van der Linde-Gang hat seine eigene Geschichte, seine Motivationen und entwickelt sich im Laufe des Spiels weiter. Besonders die Beziehung zwischen Arthur und dem bereits aus dem ersten Teil bekannten John Marston steht dabei im Fokus.
Die Handlung erstreckt sich über sechs Kapitel plus Epilog und führt die Spieler durch verschiedene Regionen – von den schneebedeckten Bergen im Norden bis zu den Sümpfen von Lemoyne. Dabei gelingt es Rockstar, eine melancholische Grundstimmung zu erschaffen, die den Untergang des Wilden Westens spürbar macht. Die Hauptstory umfasst etwa 50-60 Stunden Spielzeit, kann aber mit Nebenaktivitäten auf über 100 Stunden ausgedehnt werden.
Spielwelt: Eine lebende, atmende Open-World
Red Dead Redemption 2 ist technisch ein absolutes Meisterwerk. Die Spielwelt umfasst fünf verschiedene Staaten mit unterschiedlichen Klimazonen, Ökosystemen und Kulturen. Von den industrialisierten Gebieten um Saint Denis bis zu den unberührten Wäldern der Grizzly Mountains – jede Region hat ihren eigenen Charakter und ihre eigene Atmosphäre. Die Karte ist mit etwa 75 km² größer als die des Vorgängers und bietet deutlich mehr Abwechslung.
Die Liebe zum Detail ist dabei obsessiv. Arthurs Bart wächst in Echtzeit und muss regelmäßig beim Barbier gestutzt werden. Pferde hinterlassen authentische Spuren im Matsch, und das Wetter beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch das Gameplay. Bei Kälte muss Arthur warme Kleidung tragen, bei Hitze überhitzt er schneller. Kleidung wird schmutzig und muss gewaschen werden. Diese Detailverliebtheit erstreckt sich auf nahezu jeden Aspekt des Spiels.
Besonders beeindruckend ist die Tierwelt. Über 200 verschiedene Arten bevölkern die Spielwelt, jede mit eigenständigem Verhalten und authentischen Animationen. Wölfe jagen im Rudel, Bären reagieren aggressiv auf Bedrohungen, und verschiedene Fischarten sind zu unterschiedlichen Tageszeiten aktiv. Das Jagdsystem ist dabei so detailliert, dass verschiedene Waffen und Munitionstypen unterschiedliche Auswirkungen auf die Qualität der Beute haben. Perfekte Tierbälge erfordern präzise Kopfschüsse mit der richtigen Waffe.
NPCs haben Tagesroutinen, reagieren auf Wetter und Ereignisse, und erinnern sich an vergangene Begegnungen mit Arthur. Grüßt man einen Fremden freundlich, wird er dies erwidern. Bedroht man jemanden, kann dies später Konsequenzen haben. Diese lebendige Welt existiert auch ohne den Spieler weiter – ein technisches Kunstwerk, das seinesgleichen sucht.
Gameplay: Simulation trifft auf Action
Das Gameplay von Red Dead Redemption 2 ist bewusst methodisch und bedächtig gestaltet. Jede Aktion wird zelebriert – vom Putzen der Waffen über das Füttern des Pferdes bis hin zum langsamen Öffnen von Schränken. Diese Detailverliebtheit trägt enorm zur Immersion bei, kann aber durchaus auch frustrieren, wenn man schnell vorankommen möchte. Rockstar bezeichnet dies selbst als „realistisches Gameplay“, das die Spieler tief in die Western-Atmosphäre eintauchen lässt.
Das Kampfsystem kombiniert verschiedene Elemente geschickt miteinander. Der aus dem Vorgänger bekannte „Dead Eye“-Modus wurde erweitert und erlaubt es nun in vier verschiedenen Stufen, gezielt Körperteile anzuvisieren oder mehrere Ziele gleichzeitig zu markieren. Die höchste Stufe zeigt sogar tödliche Trefferzonen an. Die Schießereien fühlen sich wuchtig und befriedigend an, wobei jede der über 50 verschiedenen Waffen ihre eigenen Eigenschaften hat. Von Revolvern über Repetiergewehre bis hin zu Schrotflinten – die Waffenvielfalt ist beeindruckend.
Das Pferd spielt eine zentrale Rolle und ist weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Verschiedene Rassen haben unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Geschwindigkeit, Ausdauer und Temperament. Die Bindung zwischen Arthur und seinem Pferd muss durch gemeinsame Erlebnisse aufgebaut werden – von Level 1 bis maximal Level 4. Ein gut trainiertes Pferd reagiert schneller auf Kommandos und bleibt in gefährlichen Situationen ruhiger. Der Tod des Pferdes ist permanent und emotional spürbar.
Das Honor-System aus dem Vorgänger kehrt zurück und beeinflusst sowohl die Geschichte als auch Arthurs Interaktionen mit der Spielwelt. Ehrenhaftes Verhalten wie das Helfen von Fremden oder das Spenden ans Camp wird belohnt, während kriminelle Aktivitäten wie Raub und Mord Konsequenzen haben können. Dieses System fühlt sich natürlicher und weniger binär an als in vielen anderen Spielen und beeinflusst sogar das Ende der Story.
Grafik & Sound: Ein technisches und akustisches Meisterwerk
Grafisch setzt Red Dead Redemption 2 neue Maßstäbe für Konsolenhardware und sieht selbst auf der Basis-PS4 und Xbox One beeindruckend aus. Die Gesichtsanimationen sind auf Hollywood-Niveau, die Landschaften atemberaubend schön. Besonders auf der PlayStation 4 Pro und Xbox One X kommen die detailreichen Texturen und aufwendigen Lichteffekte voll zur Geltung. HDR-Unterstützung sorgt für brillante Kontraste, und die verschiedenen Tageszeiten schaffen immer wieder neue, malerische Momente.
Auf dem PC erreicht Red Dead Redemption 2 noch einmal eine neue Dimension. Mit 4K-Auflösung, 60 FPS und maximalen Grafikeinstellungen ist es eines der visuell beeindruckendsten Spiele überhaupt. Die erweiterten Grafikoptionen umfassen verbesserte Beleuchtung, detailliertere Schatten und erweiterte Sichtweiten.
Der Soundtrack von Woody Jackson ist ein Meisterwerk für sich. Die dynamische Musik reagiert auf die Handlungen des Spielers und verstärkt emotionale Momente gekonnt. Besonders die ruhigen, melancholischen Stücke unterstreichen die Atmosphäre des sterbenden Westens perfekt. Dazu kommen mehrere Original-Songs, die in Schlüsselmomenten der Story eingesetzt werden und für Gänsehaut sorgen.
Die deutsche Synchronisation ist durchweg hochwertig, wobei die englische Originalfassung noch authentischer wirkt. Die Umgebungsgeräusche sind außergewöhnlich detailliert – vom Knarzen des Sattels über das Zirpen der Grillen bis hin zu den verschiedenen Stimmen in belebten Städten. Jede Waffe hat ihren eigenen, charakteristischen Sound.

Das Camp als Herzstück der Story
Eine der interessantesten Neuerungen ist das Gangcamp, das als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte fungiert. Hier treffen sich alle Mitglieder der Van der Linde-Gang, und Arthur kann mit jedem von ihnen interagieren, ihre Geschichten erfahren und Beziehungen vertiefen. Das Camp entwickelt sich dynamisch weiter und reagiert auf die Ereignisse der Hauptgeschichte. Im Laufe des Spiels wechselt das Camp mehrfach den Standort.
Arthur kann zum Wohlbefinden des Camps beitragen, indem er Geld spendet, Vorräte wie Nahrung und Medizin liefert oder bei Camp-Aufgaben hilft. Diese Aktivitäten mögen zunächst wie Nebensächlichkeiten wirken, tragen aber erheblich zur Immersion und Charakterentwicklung bei. Besonders die optionalen Gespräche mit den Gang-Mitgliedern enthüllen tiefere Einblicke in ihre Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten.
Das Camp-System erlaubt auch Upgrades in verschiedenen Bereichen: Munitionsvorräte, Medizinstation, Arthurs Unterkunft und mehr. Diese Investitionen bringen praktische Vorteile und zeigen visuell, wie sich das Camp im Laufe der Zeit entwickelt.
Nebenaktivitäten: Mehr als nur Story-Missionen
Neben der umfangreichen Hauptgeschichte bietet Red Dead Redemption 2 eine schier endlose Fülle an Nebenaktivitäten. Poker, Blackjack, Dominosteine und Five Finger Fillet sorgen für Abwechslung. Jagen und Fischen sind vollwertige Gameplay-Systeme mit eigenem Tiefgang. Schatzkarten führen zu verborgenen Reichtümern, und Sammelobjekte wie Zigarettenkarten oder Dinosaurierknochen laden zur Erkundung ein.
Besonders hervorzuheben sind die Stranger-Missionen, die oft skurrile, lustige oder berührende Geschichten erzählen. Von der Fotografin, die wilde Tiere ablichten möchte, bis zum pensionierten Revolverhelden – diese Begegnungen bereichern die Spielwelt ungemein.
Die Kopfgeldjäger-Missionen bieten Action und lukrative Belohnungen, während die Bandenunterstützungs-Aktivitäten Arthurs Beziehung zur Gang vertiefen. Auch kleine Details wie das Grüßen von Passanten oder das Helfen bei Unfällen tragen zur lebendigen Atmosphäre bei.
Red Dead Online: Der Multiplayer-Modus
Red Dead Online startete 2018 als Beta und wurde seitdem kontinuierlich erweitert. Der Multiplayer-Modus versetzt Spieler in die Rolle eines eigenen Charakters und bietet verschiedene Aktivitäten: Story-Missionen, Rollen wie Kopfgeldjäger oder Händler, PvP-Modi und kooperative Missionen.
Zum Launch war Red Dead Online noch rudimentär, hat sich aber mittlerweile zu einem umfangreichen Online-Erlebnis entwickelt. Die Rollen-System gibt Spielern langfristige Ziele, und regelmäßige Updates bringen neue Inhalte. Dennoch erreicht es nicht ganz die Vielfalt und den Umfang von GTA Online. Die Progression kann langsam sein, und Mikrotransaktionen sind präsent, aber nicht zwingend erforderlich.
Kritikpunkte: Zwischen Genialität und Geduld
Red Dead Redemption 2s größte Stärke ist gleichzeitig seine größte Schwäche: die kompromisslose Vision. Das Spiel verlangt Zeit und Geduld. Wer schnelle Action und konstante Belohnung sucht, wird von der gemächlichen Pace abgeschreckt. Manche Animationen lassen sich nicht überspringen, manche Aktivitäten dauern länger als nötig. Das bewusst langsame Tempo ist Geschmackssache und spaltet die Spielerschaft.
Die Missionsstruktur ist stellenweise sehr linear. Während die offene Welt unglaubliche Freiheiten bietet, sind viele Story-Missionen überraschend restriktiv. Verlässt man den vorgegebenen Bereich oder weicht vom geplanten Vorgehen ab, führt das oft zum Mission-Fehlschlag. Dies steht im Kontrast zur ansonsten so freien Spielwelt und wurde von vielen Kritikern bemängelt.
Die Steuerung ist komplex mit vielen kontextabhängigen Aktionen, die eine Eingewöhnungszeit erfordern. Gerade zu Beginn kann es frustrierend sein, versehentlich die falsche Taste zu drücken und damit ungewollte Aktionen auszulösen. Ein Kontrollschema mit über 20 verschiedenen Tastenfunktionen ist ambitioniert, aber nicht immer intuitiv.
Technische Umsetzung & Systemanforderungen
Konsolenversionen:
- PlayStation 4 / PS4 Pro: 1080p/30 FPS bzw. checkerboard 4K/30 FPS
- Xbox One / Xbox One X: 864p/30 FPS bzw. natives 4K/30 FPS
- Speicherplatz: ca. 105 GB
PC-Version (2019):
- Minimum: Intel Core i5-2500K, 8 GB RAM, NVIDIA GTX 770
- Empfohlen: Intel Core i7-4770K, 12 GB RAM, NVIDIA GTX 1060
- Ultra Settings: High-End-Hardware für 4K/60 FPS erforderlich
- Features: Erweiterte Grafikoptionen, höhere Auflösungen, Maus-Tastatur-Unterstützung
Für wen ist Red Dead Redemption 2 geeignet?
Das Spiel passt zu euch, wenn ihr:
- Immersive, langsame Open-World-Erlebnisse liebt
- Wert auf Story und Charakterentwicklung legt
- Euch gerne in Spielwelten verliert und jeden Winkel erkunden möchtet
- Western-Settings und historische Szenarien mögt
- Geduld für methodisches Gameplay mitbringt
- Technisch beeindruckende Spiele schätzt
- 60+ Stunden Zeit investieren könnt
Das Spiel passt nicht zu euch, wenn ihr:
- Schnelle Action und konstantes Tempo erwartet
- Keine Geduld für langsame Animationen habt
- Linear geführte Story-Missionen als einengend empfindet
- Komplexe Steuerungssysteme meidet
- Nur kurze Gaming-Sessions bevorzugt
Häufig gestellte Fragen zu Red Dead Redemption 2
Wann erschien Red Dead Redemption 2? Red Dead Redemption 2 erschien am 26. Oktober 2018 für PlayStation 4 und Xbox One. Die PC-Version folgte am 5. November 2019, zunächst im Epic Games Store und Rockstar Games Launcher, später auch auf Steam.
Wie lange dauert Red Dead Redemption 2? Die Hauptstory umfasst etwa 50-60 Stunden. Mit Nebenaktivitäten, Sammelobjekten und Erkundung kann die Spielzeit auf über 100-150 Stunden ansteigen. Für 100% Completion sind etwa 200 Stunden einzuplanen.
Muss man Red Dead Redemption 1 gespielt haben? Nein, Red Dead Redemption 2 ist ein Prequel, das zeitlich vor dem ersten Teil spielt. Die Geschichte ist eigenständig verständlich, auch wenn Kenner des ersten Teils zusätzliche Bezüge und Referenzen genießen können.
Gibt es eine PS5 / Xbox Series X Version? Ja, Red Dead Redemption 2 ist abwärtskompatibel auf PS5 und Xbox Series X/S und läuft dort mit verbesserter Performance. Eine native Next-Gen-Version mit grafischen Verbesserungen wurde bisher nicht veröffentlicht.
Kann man Red Dead Redemption 2 zu zweit spielen? Die Story-Kampagne ist nur im Singleplayer spielbar. Red Dead Online bietet jedoch einen umfangreichen Multiplayer-Modus mit Koop-Missionen und PvP-Aktivitäten für bis zu 32 Spieler pro Session.
Wie funktioniert das Ehren-System? Das Honor-System misst Arthurs moralische Entscheidungen. Gute Taten (Helfen, Spenden, Gesetzestreue) erhöhen die Ehre, schlechte Taten (Raub, Mord) senken sie. Die Ehre beeinflusst Story-Dialoge, NPC-Reaktionen, Preise in Shops und das Ende der Geschichte.
Welche Waffen gibt es in RDR2? Red Dead Redemption 2 bietet über 50 Waffen: Revolver (z.B. Cattleman, Schofield), Pistolen, Repetiergewehre, Schrotflinten, Scharfschützengewehre, Bögen, Wurfmesser, Tomahawks und Sprengstoff. Jede Waffe kann individuell angepasst werden.
Lohnt sich Red Dead Redemption 2 heute noch? Absolut. Das Spiel hat grafisch und inhaltlich nicht gealtert und gehört auch 2025 zu den besten Open-World-Spielen. Die umfangreiche Story, die lebendige Welt und die technische Brillanz sind zeitlos. Die PC-Version mit optimierten Einstellungen sieht auch heute noch spektakulär aus.
Vergleich: Red Dead Redemption vs Red Dead Redemption 2
| Feature | Red Dead Redemption (2010) | Red Dead Redemption 2 (2018) |
|---|---|---|
| Protagonist | John Marston | Arthur Morgan |
| Zeitperiode | 1911 (Spätwestern) | 1899 (Endzeit des Wilden Westens) |
| Kartengröße | ~41 km² | ~75 km² |
| Spielzeit | 20-30h Hauptstory | 50-60h Hauptstory |
| Detailgrad | Hoch für 2010 | Extrem detailliert |
| Crafting | Begrenzt | Umfangreich |
| Camp-System | Nicht vorhanden | Zentrale Mechanik |
| Pferde-Bonding | Einfach | Komplexes System |
| Wettereffekte | Basic | Dynamisch mit Gameplay-Impact |
| Multiplayer | Red Dead Redemption | Red Dead Online |
Fazit des Vergleichs: RDR2 ist in fast allen Bereichen umfangreicher, detaillierter und komplexer als sein Vorgänger, aber auch deutlich langsamer im Tempo.
Vergleich: RDR2 vs GTA V
| Feature | RDR2 | GTA V |
|---|---|---|
| Setting | Western 1899 | Moderne USA |
| Tempo | Langsam, methodisch | Schnell, actionreich |
| Protagonisten | 1 (Arthur Morgan) | 3 wechselbar |
| Fahrzeuge | Pferde, Kutschen, Züge | Autos, Motorräder, Flugzeuge |
| Detailgrad | Extrem hoch | Hoch |
| Missionsstruktur | Linear in Story | Variabler |
| Online-Modus | Red Dead Online | GTA Online (deutlich umfangreicher) |
Updates & DLC-Inhalte
Rockstar Games hat RDR2 regelmäßig mit Updates versorgt:
Story-Modus:
- Foto-Modus hinzugefügt
- Performance-Verbesserungen
- Bug-Fixes
Red Dead Online:
- Frontier Pursuits Update (Rollen-System)
- Moonshiner-Rolle
- Naturalist-Rolle
- Bounty Hunter Erweiterungen
- Halloween Pass und limitierte Events
- Telegram Missionen
Ein Story-DLC wurde von vielen Fans gewünscht, aber nie veröffentlicht. Rockstar konzentrierte sich stattdessen auf Red Dead Online.
Fazit: Ein ambitioniertes Western-Epos
Red Dead Redemption 2 ist ein ambitioniertes Kunstwerk, das die Grenzen dessen auslotet, was Videospiele als Medium leisten können. Es ist ein Spiel für Entdecker und Geschichtenliebhaber, für alle, die bereit sind, sich auf Rockstars methodische Vision einzulassen.
Technisch und künstlerisch ist das Spiel ohne Frage ein Meisterwerk. Die Welt ist so detailliert und glaubwürdig wie keine andere zuvor, die Charakterentwicklung erstklassig, und die Präsentation auf höchstem Niveau. Arthur Morgans Geschichte gehört zu den besten, die jemals in einem Videospiel erzählt wurden. Gleichzeitig ist es aber auch ein Spiel, das seine eigenen Regeln aufstellt und von den Spielern erwartet, diese zu akzeptieren.
Wer sich darauf einlässt, erlebt eine der eindringlichsten und emotionalsten Geschichten, die je in einem Videospiel erzählt wurden. Die letzte Ritt-Szene, die finalen Kapitel und der Epilog bleiben lange in Erinnerung. Red Dead Redemption 2 ist nicht nur ein Spiel – es ist eine Erfahrung, die noch Jahre nachwirken wird und zu Recht als eines der besten Spiele der achten Konsolengeneration gilt.
Ob Red Dead Redemption 2 das beste Spiel von Rockstar Games ist, bleibt Geschmackssache. Technisch und narrativ setzt es neue Maßstäbe, fordert aber auch mehr Geduld als die GTA-Serie. Für geduldige Spieler, die eine authentische Western-Erfahrung suchen, gibt es aktuell nichts Besseres.
Bewertung: 9/10
Stärken:
- Technisch und grafisch beeindruckend, auch 2025 noch State-of-the-Art
- Außergewöhnliche Open-World mit unglaublichem Detailreichtum
- Hervorragende Charakterentwicklung und emotionales Storytelling
- Erstklassiger Soundtrack und Sounddesign
- Bedeutungsvolle Spielerentscheidungen durch Honor-System
- Lebendige, glaubwürdige Spielwelt mit beeindruckender KI
- Umfangreiches Camp-System als narrative Stärke
- Über 100 Stunden Spielzeit mit Nebenaktivitäten
- Plattformübergreifend verfügbar (PS4, Xbox, PC)
Schwächen:
- Stellenweise zu langsame Pace und nicht überspringbare Animationen
- Teilweise sehr lineare Missionsstruktur trotz offener Welt
- Red Dead Online lange Zeit nicht ausgereift (mittlerweile verbessert)
- Kann für Action-orientierte Spieler frustrierend sein
- Komplexe Steuerung erfordert lange Eingewöhnungszeit
- Kein Story-DLC trotz hoher Nachfrage
- Hohe Systemanforderungen auf PC für maximale Grafikeinstellungen
Spielinformationen:
- Titel: Red Dead Redemption 2
- Entwickler: Rockstar Studios (Rockstar North, Rockstar San Diego u.a.)
- Publisher: Rockstar Games
- Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, PC, Stadia
- Release: 26. Oktober 2018 (Konsole), 5. November 2019 (PC)
- Genre: Action-Adventure, Open-World, Western
- Spieleranzahl: 1 Spieler (Story), bis 32 Spieler (Online)
- Sprachen: Deutsch, Englisch u.v.m. (Vollvertonung)
- USK: Ab 18 Jahren
- Preis: Ab 29,99 Euro (Standard Edition)
- Metacritic-Score: 97/100 (PS4), 93/100 (PC)
Empfehlung: Ein Muss für jeden, der Videospiele als Kunstform begreift und bereit ist, sich auf ein langsames, aber umso intensiveres Erlebnis einzulassen. Geduldige Spieler werden mit einer der besten Spielerfahrungen der letzten Jahre belohnt. Wer schnelle Action ohne Wartezeiten bevorzugt, sollte zu GTA V greifen.

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